Retten statt wegwerfen: Konsum Leipzig kämpft gegen Lebensmittelverschwendung

Leipzig, 26. September 2020. Wer Essen aus den Mülleimern von Supermärkten fischt, macht sich strafbar. Das hat das Bundesverfassungsgericht vor Kurzem in einem Urteil bestätigt und somit dem Containern eine Absage erteilt. Damit es gar nicht erst dazu kommt, dass Lebensmittel in der Tonne landen, ergreift Konsum Leipzig bereits lange vorher verschiedene Maßnahmen.

„Als Lebensmittelhändler schätzen wir den Wert von Lebensmitteln und übernehmen eine Verantwortung für die Produkte, die wir anbieten“, betont Konsum-Vorstand Michael Faupel. „Daher engagieren wir uns auf vielfältige Weise gegen Lebensmittelverschwendung.“ Dazu zählen ein durchdachtes Warenwirtschaftssystem, optimierte Bestellprozesse und verschiedene Kooperationen mit Partnern.

Der stärkste Hebel ist das Bestellverhalten in den einzelnen Filialen. Wichtigstes Ziel eines jeden Filialleiters ist es, nur das da zu haben, was sich wirklich verkauft. Hierbei können die Mitarbeiter in den Filialen auf ihre langjährige Erfahrung vertrauen, denn sie kennen ihre Stammkundschaft und wissen genau, welche Produkte gekauft werden.

Lebensmittel, bei denen manche Kunden nicht mehr zugreifen, die aber noch genießbar sind, zum Beispiel Obst und Gemüse mit Druckstellen oder Molkereiprodukte kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, werden zu einem reduzierten Preis verkauft.

„Lebensmittelverschwendung ist im Lebensmitteleinzelhandel eine große Herausforderung, die wir als Unternehmen ernst nehmen und anpacken“, macht auch Konsum-Vorstand Dirk Thärichen deutlich. „Daher kooperieren wir zur Rettung von Lebensmitteln mit verschiedenen Partnern.“ So wird ein Teil der Produkte, zum Beispiel Müsli mit Schäden an der Verpackung oder eingedellte Konserven, an die Leipziger Tafel gespendet.

Seit einigen Monaten kooperiert Konsum Leipzig zudem mit der Lebensmittelretter-App Too Good To Go. Hier können Kunden Lebensmittel mit kleinen Schönheitsfehlern oder kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu einem günstigen Preis in einer „Überraschungstüte“ kaufen und vor Ladenschluss direkt im Markt abholen. Somit können Waren, die andernfalls entsorgt werden müssten, noch kurzfristig Abnehmer finden.

Tipps für den Alltag:

Einkauf planen: Wer vorher überlegt, was auf den Tisch kommen soll, kann besser planen. Ein Einkaufszettel hilft, dass Sie nur das kaufen, was Sie wirklich brauchen.

Saisonal kaufen: Gemüse und Obst, das gerade Saison hat, hält sich länger.

Richtig lagern: Die Lagerung hat einen großen Einfluss auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Kartoffeln und Zwiebeln haben es gern dunkel, Milchprodukte oder Salate müssen gekühlt werden, Tomaten und Zitrusfrüchte sind kälteempfindlich.

Länger gut: Waren sind oft länger gut, als auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Anstatt Joghurt, Käse & Co ungeöffnet wegzuschmeißen, sollte man auf seine Sinne vertrauen und mit Augen (Aussehen), Nase (Geruch) und Mund (Geschmack) prüfen.

Reste nutzen: Ein paar Kartoffeln, der Strunk vom Brokkoli, ein halber Becher Sahne – übriggebliebene und angebrochene Lebensmittel lassen sich in einer Suppe, als Pizzabelag oder im Smoothie verwerten.