Leipzig, 27. September 2021. Für den Konsum-Talk am Einkaufskorb traf Konsum-Vorstand Michael Faupel dieses Mal Béla Hambuch, den Vorstand der WOGETRA. Mit ihm plauderte er über genossenschaftliches Wohnen, das Bauprojekt „NordQuartier“ in Leipzig-Wiederitzsch, gesellschaftliches Engagement und saisonale Lieblingsgerichte.
Zwei genossenschaftliche Bauprojekte mit Modellcharakter: Während der Konsum Leipzig im Stadtteil Marienbrunn An der Märchenwiese ein Gebäude in Stapelnutzung mit moderner Filiale im Erdgeschoss und generationsgerechten Wohnungen in den oberen Etagen baut, wächst in Leipzig-Wiederitzsch die Familienwohnanlage „NordQuartier“ der WOGETRA. Gesprächsstoff gibt es also genug, als sich Béla Hambuch, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Transport eG Leipzig (WOGETRA), und Michael Faupel, Vorstand der Konsum Leipzig eG, zum Talk am Einkaufskorb in der Konsum-Filiale im Westwerk treffen. „Ich verfolge den Bau in Wiederitzsch mit großem Interesse“, begrüßt Michael Faupel seinen Gesprächspartner. „Wie geht es dort voran?“
Junge Familien im Fokus
Béla Hambuch verrät gern Details zum Projekt. „Wir haben als Bezugstermin das erste Quartal 2022 anvisiert“, erklärt er. „Die Wohnungen an der Seehausener Straße sind speziell für junge Familien und ihre Wünsche und Bedürfnisse interessant. Es entsteht ein Komplex aus vier Mehrfa ilienhäusern mit 40 Mietwohnungen, die um einen grünen autofreien Innenhof gruppiert sind.“ Der Fokus auf junge Familien sei wichtig, um das Interesse dieser Generation am Wohnen in einer Genossenschaft weiter zu fördern und eine Alternative zum Eigenheim auf der grünen Wiese zu bieten.
Junge Menschen sind auch für den Konsum Leipzig eine wichtige Zielgruppe, die es zu überzeugen gilt. „Wir merken, dass das Interesse an einer Mitgliedschaft in unserer Genossenschaft gerade auch bei jüngeren Menschen zunimmt“, erzählt Michael Faupel. „Wir freuen uns, dass wir Menschen vieler Altersgruppen mit unserem Angebot überzeugen können.“
Engagiert in Leipzig
Eine große Rolle spiele in diesem Zusammenhang auch das Engagement für die Region und die Menschen, die hier leben. Daher unterstützt Konsum Leipzig auf vielfältige Weise verschiedene Projekte und Vereine in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung, Gesellschaft und Soziales. „Als lokales Unternehmen ist uns dieses Engagement eine echte Herzensangelegenheit“, betont der Konsum-Vorstand.
Béla Hambuch nickt zustimmend. „Die WOGETRA ist ebenfalls tief in Leipzig verwurzelt und viele unserer Mitglieder und Mieter sind in dieser Stadt sozial engagiert. Daher ist es uns wichtig, die Arbeit von Vereinen und Projekten zu unterstützen und damit einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Dabei liegen uns besonders die am Herzen, die in vielen Quartieren notwendige Sozial- und Jugendarbeit leisten und den Verbleib von Menschen in einem selbstbestimmten Wohnen unterstützen.“
Genossenschaftliches Wohnen
"Was ist das Besondere am genossenschaftlichen Wohnen im Vergleich zum 'normalen' Mieten?", fragt Michael Faupel nach. Béla Hambuch erklärt: "Das Wohnen in einer Genossenschaft stellt seit jeher eine besondere Form des Wohnens dar. Dabei geht es nicht nur um solche Selbstverständlichkeiten wie ein ansprechendes Erscheinungsbild des Wohnumfeldes, einen guten und professionellen Service oder eine funktionstüchtige und zeitgemäße Wohnungsausstattung. Vielmehr sind die Zufriedenheit der Mitglieder und Mieter mit dem Handeln aller an der Genossenschaft Beteiligten, das Recht zur Mitgestaltung und die Stärke der Gemeinschaft Besonderheiten beim Wohnen in Genossenschaften. Dabei stehen nicht die Interessen des Einzelnen, sondern die Belange der Gemeinschaft und der soziale Frieden in den Häusern und Mitgliedergemeinschaften im Vordergrund. Bezahlbare Mieten, eine soziale Betreuung aller Altersgruppen und die Gewissheit, dass die Erträge faktisch in der Genossenschaft verbleiben und investiert werden runden dieses Wohnen ab."
Der Konsum-Vorstand nickt - auch der Konsum Leipzig handelt als Genossenschaft nicht primär gewinnorientiert, sondern im Sinne seiner über 26.000 Mitglieder. Interessiert fragt Michael Faupel nach: "Was sind die größten Herausforderungen, denen sich die WOGETRA aktuell stellen muss?" Béla Hambuch denkt kurz nach. "Eine unserer Herausforderungen ist sicherlich, auch künftig die Interessen aller Mitglieder und Mieter unter einen Hut zu bringen und das Wohnen in unserer Genossenschaft weiter attraktiv zu gestalten. Veränderte Altersstrukturen, unterschiedliche Lebensmodelle und kulturelle Biografien verlangen eine ständige Anpassung unseres Denkens und Handelns, ohne dass wir die Grundwerte einer Genossenschaft aus den Augen verlieren. Es gilt zudem das aktuelle Dilemma zwischen einem steigenden Klimaschutz, den daraus steigenden Kosten in der Hausbewirtschaftung und unserem Anspruch nach bezahlbaren Mieten zu lösen. Neben den politischen Rahmenbedingungen muss dazu jedes Wirtschaftsunternehmen, so auch eine Genossenschaft, Antworten finden ohne den Einzelnen zu überfordern.
Saisonal und regional
Die Vorstände gehen weiter durch die Reihen des Marktes, vorbei an Obst und Gemüse, Molkereiprodukten und Getränken. „Ich fülle meinen Einkaufskorb gern mit regionalen und frischen Produkten“, erklärt Béla Hambuch. „Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung darf es jedoch auch mal ein gutes Stück Fleisch oder eine Flasche Wein sein“, ergänzt er schmunzelnd. Michael Faupel stellt bei vielen Kunden ein großes Interesse an saisonalen Produkten fest.
Das ist auch die Devise des WOGETRA Vorstandes: „Bei mir spiegelt der Einkauf auch den Jahreskalender wider, Erdbeeren und Weintrauben werden Sie daher im Winter in meinem Einkaufswagen kaum finden.“ Das Kochen überlässt er jedoch lieber seiner Frau und freut sich schon auf die kommende kältere Jahreszeit mit Eintöpfen und Gänsebraten.
Nachgefragt:
Konsum Leipzig ist für mich...
Lebensqualität.
Mein Lieblingsort in Leipzig ist...
der Leipziger Auwald.
Mein Lieblingsprodukt VON HIER...
sind die Säfte von Sachsenobst und Wermsdorfer Fisch.
Fotos: Anika Dollmeyer